Gerät Magensaft auf Abwege, kann das ganz schön unangenehm sein. Was das Feuer in der Speiseröhre entfacht und warum es nicht ausschließlich mit zu viel Magensäure zu tun haben muss ...
Kennst du das auch? Nach dem Essen kommt plötzlich dieses Brennen in der Brust. Womöglich zieht es sich bis in den Hals, begleitet von einem sauren Geschmack im Mund. Manchmal ist es nur ein leichtes Unwohlsein, manchmal geht es mit Aufstoßen oder einem Kloßgefühl im Rachen einher, manchmal raubt es dir sogar den Schlaf – und fragst dich, was mit deinem Körper los ist.
Fakt ist: Du bist nicht allein. Rund 20 Prozent der Menschen in Deutschland kennen dieses Gefühl. Oft beginnt es schleichend und wird mit der Zeit zum ständigen Begleiter:
Sodbrennen.
Mitunter wird es aber auch völlig verkannt, weil es sich als sogenannter stiller Reflux tarnt: Wenn Magensäure in Form von feinsten Tröpfchen bis zum Rachen aufsteigt, reizt sie
Stimmbänder, Kehlkopf und Atemwege. Die Folge? Du wachst morgens mit Halskratzen auf, bist eventuell heiser oder hast Hustenreiz, der einfach nicht weggehen will.
Kommen dir derlei Symptome bekannt vor, solltest du sie von einem Experten abklären lassen. In meiner Naturheilpraxis habe
ich mich unter anderem auf Magen-Darm-Erkrankungen spezialisiert und begleite dich gern auf deinem Weg.
Der eigentliche Störenfried bei diesem Verdauungsproblem ist Magensaft. Und der ist im wahrsten
Sinne des Wortes ganz schön ätzend: Bestehend aus Salzsäure, Verdauungsenzymen und einem pH-Wert von 1 bis 3 zählt er zu den sauersten Bestandteilen im Körper – aber das
eigentlich aus gutem Grund:
Schließlich dient die Säure im Magen dazu, Nahrungsbrei weiter zu zerkleinern und uns vor fiesen Keimen zu schützen. Wie effizient sie ist, haben schon
Labor-Tests mit künstlicher Magensäure gezeigt: Legte man eine Rasierklinge darin ein, war sogar diese nach gewisser Zeit zersetzt … Dem Magen macht diese Säure normalerweise nichts aus, wenn
seine intakte Schleimhaut ihn schützt.
Kommt es allerdings zu Sodbrennen, läuft Magensäure unkontrolliert in die Speiseröhre und reizt die dortige Schleimhaut (Reflux). Die Hauptursache von Sodbrennen ist also weniger
ein Überschuss an Säure, sondern vor allem Säure an falscher Stelle. Schuld hieran ist meist der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre (Kardiasphinkter). Wird er seiner
Funktion nicht mehr gerecht, ist dem Mageninhalt nach oben Tür und Tor geöffnet.
Saures Aufstoßen kann in unterschiedlichen Situationen auftreten, die oft sehr aufschlussreich sind:
1. Sodbrennen am Morgen: Hast du vor dem Schlafengehen eventuell sehr üppig oder etwas schwer Verdauliches gegessen? Das kann nachts zu einer gesteigerten Magensäureproduktion
führen, die sich morgens entsprechend bemerkbar macht.
2. Sodbrennen in der Nacht: Durch die waagrechte Position des Körpers kann Magensaft leichter zurück in die Speiseröhre fließen.
3. Sodbrennen nach dem Essen: Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Schokolade oder Frittiertes und auch Getränke wie Kaffee oder Cola fördern die Säureproduktion. Vielleicht hast du auch zu viel oder zu hastig gegessen, was den Magen überlasten und Reflux somit begünstigen kann.
4. Sodbrennen beim Sport: Es kann durch Sportarten begünstigt werden, die Druck auf den Magen ausüben – z. B. Joggen, Rudern oder Bauchmuskeltraining.
5. Sodbrennen in den Wechseljahren: Hier sind meist hormonelle Veränderungen schuld, die die muskulären Barrieren schwächen.
Einige Leiden führen dazu, dass Mageninhalt leichter in die Speiseröhre aufsteigen kann oder dass die natürliche Barriere beeinträchtigt wird, die den Rückfluss verhindert:
Sodbrennen kann deine Lebensqualität ganz schön beeinträchtigen. Doch es ist mehr als nur ein lästiges Symptom – es ist ein wichtiges Signal deines Körpers, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Er spricht mit dir, oft leise, aber deutlich – und es lohnt sich, genau hinzuhören.
In einem vertrauensvollen Gespräch und durch eine sorgfältige körperliche Untersuchung
helfe ich dir dabei, den Ursachen deiner Beschwerden auf den Grund zu gehen. Vielleicht spielen Ernährung, Stress oder andere körperliche Faktoren eine Rolle – gemeinsam finden wir es heraus.
Danach entscheiden wir uns für ein Therapieverfahren, das wirklich zu dir passt. Mein Ziel ist es, dich
ganzheitlich zu unterstützen – damit du schon bald wieder mit Leichtigkeit und einem entspannten Bauchgefühl in den Tag starten kannst.